Wie Juno zu mir kam.

Juno

Ich wollte unbedingt einen Hund. Und zwar schon immer. Wir hatten auch einen Familienhund (dank meiner Überzeugungskräfte als Kind), den ich abgöttisch liebte. Doch dann kam der Zeitpunkt, an dem ich von Zuhause auszog. Nach Graz. Vier Autostunden von meiner Familie und unserem Beagle entfernt. Und ich dachte zunächst, es würde mir nichts ausmachen. Doch schon sehr bald hat sich das Gefühl zurück in mein Leben geschlichen, das selbe Gefühl, dass ich als Kind schon hatte. Ich wollte unbedingt einen Hund, mal wieder. Zu diesem Zeitpunkt war unser Familienhund schon 8 Jahre alt, also befand sich Moritz (der Name unseres Beagles) praktisch in der Mitte seines Lebens. Und es kam mir doch irgendwie sehr unfair vor, einen Hund in der Blüte seines Lebens aus seinem gewohnten Umfeld zu reißen, noch dazu vom Land in die Stadt. Nein, Moritz mit nach Graz zu nehmen, war für mich keine Option. Nebenbei erkundigte ich mich über alle möglichen Hunderassen, hab regelmäßig das Tierheim besucht und Pläne geschmiedet, wie sich ein Hund mit Studium und Nebenjob vereinbaren ließen.

 

Cocker Spaniel haben mir schon immer gefallen, vor allem was ihr Wesen angeht. In Wahrheit war der Cocker Spaniel der perfekte Hund für mich: relativ klein, anhänglich, folgsam, braucht zwar viel Auslauf, aber auch wieder nicht übertrieben viel. Noch dazu gefallen sie mir auch optisch, obwohl das für mich eher nebensächlich war. Wie durch Zufall stieß ich dann auch auf eine Anzeige mit Cocker Welpen nicht unweit von Graz, die das Ergebnis einer Liebesnacht zweier Spaniels war. Sie waren zwar alle reinrassig, aber halt nicht von einem Züchter. Nur aus Neugierde, zumindest habe ich mir das eingeredet, könnte man sich die Welpen ja mal ansehen. Tja, und als ich dann dort war, wollte ich nie wieder weg. Dann ging es erst richtig los, ich informierte mich über Hundeerziehung, rechnete die Kosten pro Monat für den Hund aus und erstellte Pro/Kontra – Listen.

 

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Meine Eltern waren von der Idee nicht begeistert. Sie haben es mir nicht verboten, wirklich unterstützt haben sie mich aber auch nicht. Ich bin dann nochmal in mich gegangen. Tja, und mein Innerstes wollte das durchziehen. Ob ich Zweifel hatte? Ja. Hatte ich Angst, dass ich das alleine nicht schaffe? Selbstverständlich. Aber ich wollte es, ich wollte es unbedingt.

 

Der Wurf aus dem Juno stammt, kam im April auf die Welt. Das heißt, die Welpen waren Mitte Juni bereit zu ihren neuen Besitzern zu ziehen. Also Ende des Sommersemesters und das war perfekt. Das hieß für mich nämlich, ich hatte drei Monate  Sommerferien Zeit, mich intensiv mit ihrer Erziehung zu beschäftigen, sie stubenrein zu bekommen, sie fix an mich zu binden, denn im Oktober, wenn die Uni wieder beginnt, würde sie ein halbes Jahr alt und aus dem Gröbsten draußen sein. Und weil sich alles so gut fügte, habe ich sie zu mir nach Hause geholt. Und das war einer der schönsten Tage in meinem Leben bis her. Keinen Moment habe ich diese Entscheidung bisher bereut.

 

 

Wie ich Juno erzogen habe und wie das mit Hund und Uni alles unter einen Hut zu bringen ist, darauf möchte ich jetzt gar nicht so genau eingehen, darüber schreibe ich mal einen eigenen Blogbeitrag. Eines möchte ich zum Schluss aber noch sagen, meine Familie liebt Juno abgöttisch. Vor allem mein Vater. Derjenige der am meisten dagegen war, dass ich mir einen Hund hole, ist der größte Fan meines Hundes geworden. Wie das Schicksal manchmal spielt…

 

-K.

 

 

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